Bäume

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Gedanken...

Ich fühle mich der Natur sehr verbunden, seitdem ich denken kann. Bäume üben auf mich eine besonders starke Faszination aus. Vielleicht liegt das daran, dass sie ein Jahr so sichtbar machen.
Ihre auf das Wesentliche reduzierten Winterformen erinnern mich an innere Einkehr. Dann beleben sich die kargen Silhouetten. Das große Blühen und Wachsen - was für ein Rausch! Ich bin voller Tatendrang und male, male, male. Die Fülle wird zur Gewohnheit. Ich nehme es nur unterschwellig wahr, daß die Blüten sattem Grün weichen und die Krähen ihr Nest direkt vor meinen Augen hoch oben in der Platane bauen. Ich genieße den Schatten der Bäume an heißen Sommertagen, das leise Rauschen ihrer Blätter. Ich hoffe, dass die jungen Krähen flügge werden - der Innenhof ist eng. Und dann: das erste Gelb, das erste Rot. Herbststürme, das große Blätterfallen. Ballast abwerfen. Ich werde wieder Kind, laufe durch das braunfeuchte Laub. Erdiger Geruch, Nebel, Ruhe, fast Stille...

Ich male Bäume, wie ich sie fühle. Es sind die Einzelkämpfer, die ich besonders häufig thematisiere. Ich sehe sie stark und nahezu unerschütterlich. Eine Besucherin sagte einmal: "Ihre Bäume sind voller Blätter, obwohl Sie kein einziges malen." Ich mag diesen Satz.
In diesem Jahr male ich Bilder zum Thema "Lebensbaum". Ich verwende einen Hauch von Gold, das geheimnisvoll durch die Zweige und Blätter schimmert oder im Boden schlummert.